Anleitung – Puppenkopf mit Mundmechanik
Bauanleitung – Die Quasselstrippe
für Stab- oder Tischfiguren
Diese Technik Figurenköpfe zu gestalten, stützt sich auf die geniale Grundidee von Hanspeter Bleisch und Ursula Bleisch-Imhof. Sie ermöglicht auch Ungeübten, überzeugende Charaktere zu schaffen und ist wirklich leicht nachzubauen.
In dieser Abwandlung wurde die Grundidee durch die Mundmechanik erweitert, die direkt am Führungstab unter der Kleidung bedient werden kann.
Als erstes halbiert man eine Styroporkugel in der Größe, die der Kopf ungefähr
haben soll. Eine Holzkugel geht natürlich auch, der Kopf wird dann aber ziemlich schwer.
Eine Hälfte legt man aufs Papier und malt drumherum.
Das ist so schön einfach – das macht man gleich mehrmals.
Nun stehen genügend Kreise zur Verfügung um verschiedene Profile auszuprobieren.
Ist das Profil perfekt, schneidet man den Umriss aus.
Er wird auf ein Brett oder eine Leimholzplatte mit 2-3 cm Stärke übertragen.
Nun geht’s an das Aussägen.
Eine Bandsäge wäre gut, die Stichsäge schafft es aber auch.
Vom Halsansatz bis zum Oberkopf brauchen wir ein Loch für den Haltestab. (Bohrständer benutzen)
Der Stab kann gleich mit Holzleim eingesetzt werden.
Der Unterkiefer wird vom Mund bis knapp vor den Stab abgesägt.
Dann legt man die Kugelhälfte noch einmal auf und markiert den Radius.
Innerhalb dieses Kreises sägen wir noch ein Dreieck aus.
Den losen Unterkiefer kann man mit Leder oder mit einem Stück Stoff beweglich am Kopf befestigen. Kontaktkleber wie Pattex sind dafür geeignet.
Ein Scharnier geht natürlich auch, wenn man gerne Schrauben eindreht.
Die Figur reißt das Maul schon ganz schön weit auf – um ihr Manieren beizubringen, wird ein stabiles Gummi eingesetzt. Entweder schnell mit dem Tucker, oder man nimmt Schrauben mit Unterlegscheiben, dann ist es leicht gewechselt, falls es bei all der Quasselei mal ausleiern sollte.
Falls der Kopf auf einem festen Leib sitzen soll, müssen wir jetzt noch zwei Holzkugeln
durchbohren.
Das Loch in der Mitte soll genau auf den Haltestab passen.
Das kleinere Loch davor dient später als Führung für die „Quassel-Strippe“ bzw, den
Führungsfaden. Eine Stopfnadel sollte gut hindurchgleiten.
Eine Kugel wird auf den Stab geschoben (kleines Loch nach vorne) und festgeleimt.
Dann folgt ein größeres Stück Leder, welches später am Rumpf befestigt wird. Das Leder soll stramm sitzen, es darf keinesfalls über die Kugel rutschen können. Statt Leder funktioniert übrigens auch Fahrradschlauch.
Darunter leimen wir mit etwas Abstand die zweite Kugel fest.
Oberhalb der ersten Kugel und unterhalb der zweiten Kugel dreht man Ringschrauben in den Haltegriff.
Ein starker Faden (Takelgarn oder Angelschnur) wird mit einem kleinen Nagel oder einer Schraube an der Kinnlade befestigt.
Man führt den Faden
durch die obere Ringschraube –
durch die erste Kugel –
mit einer Ledernadel durchs Leder –
durch die zweite Kugel –
durch die untere Ringschraube –
und knotet zum Schluss einen Führungsring hinein.
Als Führungsring käme zum Beispiel ein Schlüsselanhänger in Frage. Er sollte so sitzen, dass der „Quasselfinger“ ihn gut findet und nach unten ziehen kann, während die Figur am Stab gehalten wird.
Nun können die Styroporhalbkugeln aufgesetzt werden. Das geht mit Leim, Pattex frißt die Kugeln auf.
Da Styropor nicht besonders widerstandsfähig ist, empfiehlt es sich, den Kopf zu kaschieren.
Augenausschnitte und ähnliches müssen natürlich vorher eingeschnitten werden, falls das für den Charakter nötig ist.
Eventuell sollte man auch die sägerauen Holzkanten abschleifen.
Tja, bleibt nur noch anmalen und frisieren.